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3.Platz Ironman Hawaii

 

Nach langer Vorbereitung und viel Training ging es nun endlich los. Um 7:40 Ortszeit viel für meine Startgruppe der Altersklasse 18-24 endlich der Startschuss.

Dadurch das ich in der letzten Startgruppe des Tages war bedeutete dies, dass es eine sehr volle Strecke werden würde. Dies merkte ich bereits ab der zweiten Boje, da ich dort bereits auf die letzten Schwimmer der Startwelle vor mir traf. Nun hieß es einen möglichst schnellen Weg durch die Menschenmassen zu suchen. Leider gelang mir das nicht. Ich versuchte mich immer wieder von einer Schwimmgruppe aus meiner Altersklasse abzusetzen, wurde aber immer wieder von langsamen Schwimmern vor mir ausgebremst und wieder eingeholt. Dabei kassierte ich einige Schläge und Tritte und verschluckte infolgedessen sehr viel Salzwasser.

Nach 58 Minuten kam ich endlich aus dem Wasser. Eine Schwimmzeit mit der ich nicht zufrieden bin. Nun ging es ab aufs Rad. Ich versuchte direkt mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen, merkte aber schnell das durch das ganze Salzwasser mein Körper die Riegel nicht mehr aufnehmen konnte. Also musste ich auf eine komplett flüssige Ernährung umschwenken.

Auf der Radstrecke war es noch voller als im Wasser. Bis zum Horizont nur Fahrräder. Ich hielt mich immer links und überholte einen Starter nach dem anderen. Dabei blieb ich allerdings sehr aufmerksam, da ich nie wusste wann ein anderer Athlet ausschert und mich von hinten nicht kommen sieht.

Durch die vielen Starter bekam ich trotz aller Mühen an den Aid-Stations nicht meine Verpflegung. Dies lag einfach daran, dass gleichzeitig immer so viele Athleten auf die Aid-Stations trafen, dass die Helfer einfach nicht genügend Flaschen in ihren Händen halten konnten. Nun musste ich gutes Ressourcenmanagement betreiben, da ich zum Teil für 30 Kilometer in der puren Sonne nur 500ml für trinken und kühlen hatte. Ich drosselte mein Tempo und versuchte den Körper nicht zu sehr für den anstehenden Marathon zu entleeren.

Nach 4:44 ging es nun endlich auf den Marathon… dieser offenbarte mehr Probleme als ich gedacht hatte. Ich versuchte von Anfang an ein gutes Tempo zu laufen. Die Problematik lag hier allerdings auch an den Aid-Stations, da man dort zum Teil 20-30 Sekunden auf die Verpflegung warten musste. Gerade im Bereich einer Aid-Station war meine Pace Rund 1-1:30 Minuten pro Kilometer langsamer als auf der Ebene. Ich versuchte mich immer so viel wie möglich runterzukühlen, da die Aid-Stations so weit auseinander lagen, dass die Kühlung gerade so von Station zu Station reichte. Die ersten 13 Kilometer versuchte ich mich noch von Platz 3 nach vorne zu arbeiten. Ab dieser Strecke war es nur noch eine Frage irgendwie ins Finish zu kommen, da es einfach unglaublich heiß und sehr schwierig war nicht zu überhitzen und weg zu platzen.

Auf den letzten 2 Kilometern konnte ich meine Arme nicht mehr spüren und hoffte, dass mein Körper es noch bis ins Ziel schafft. Am Ende sah ich auf der Anzeigentafel im Ziel 9:13:27 und der dritte Platz in meiner AK.

Ich war froh auf diese schwierigen und unerwarteten Situationen relativ gut reagiert zu haben und ein gutes Ressourcenmanagement betrieben zu haben. Auf der anderen Seite bin ich leicht genervt, dass die Situation mit den Aid-Stations auf einer Weltmeisterschaft so schlecht war.